Was das Münchner Abkommen von 1938 mit dem Alaska-Gipfel zu tun hat

Was das Münchner Abkommen von 1938 mit dem Alaska-Gipfel zu tun hat

Am 15. August 2025 wollen sich Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska zu einem Gipfeltreffen begegnen – vielleicht sogar unter Einbeziehung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Für viele Beobachter klingt das zunächst wie ein diplomatischer Coup. Für andere hingegen ist es die „Krönung“ einer hochgefährlichen Entwicklung.

Der Grund für die Empörung liegt nicht nur im Ort: Alaska war einst russisch, und in Moskau wird die Wahl dieses Schauplatzes bereits als symbolischer Triumph gefeiert. Auch der mögliche Ablauf weckt Unbehagen – besonders, falls die Ukraine nur am Rande oder gar nicht beteiligt wäre, während über ihr eigenes Territorium verhandelt wird.

Kritiker erinnern sich in diesem Zusammenhang an ein Ereignis, das zum Synonym für gescheiterte Beschwichtigungspolitik wurde: das Münchner Abkommen von 1938. Damals setzten sich die Regierungschefs von Deutschland, Italien, Großbritannien und Frankreich an einen Tisch und entschieden, dass die Tschechoslowakei das Sudetenland an Nazi-Deutschland abtreten müsse – ohne dass tschechoslowakische Vertreter überhaupt mitreden durften. Die Hoffnung der Westmächte, Hitler damit zu besänftigen, erfüllte sich nicht. Im Gegenteil: Nur wenige Monate später annektierte er den Rest des Landes.

Heute steht das Münchner Abkommen als Mahnung: Wer Aggressoren Zugeständnisse macht, riskiert, ihre Expansion zu fördern. Genau diese Gefahr sehen Gegner des Alaska-Gipfels – vor allem, falls Trump bereit sein sollte, auf einen Gebietstausch oder andere Zugeständnisse an Putin einzugehen, um einen „Frieden“ zu erreichen.

Ob der Gipfel ein diplomatischer Durchbruch oder ein historischer Fehler wird, entscheidet sich nicht nur am Verhandlungstisch – sondern auch daran, wer tatsächlich daran sitzt.

Mark Petersen