Steuern wir tatsächlich auf die proklamierte, große Klimakatastrophe zu, und von wem kommt überhaupt dieses erschreckende Lagebild, welches praktisch zum Hauptthema unserer regierenden Politiker geworden ist?
Es ist der Weltklimarat, auch bekannt als IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change). Er gilt als DIE internationale wissenschaftliche Institution, die sich mit dem Klimawandel befasst, und wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet. 195 Mitgliedsländer machen mit, und der Sitz dieser Organisation ist in Genf.
Die Hauptaufgabe des Weltklimarats ist es, regelmäßig die aktuellen Erkenntnisse zur Klimaforschung zusammenzutragen, auszuwerten und zusammenzufassen. Dazu veröffentlicht er alle sechs bis sieben Jahre umfassende Sachstandsberichte, die den Stand der Wissenschaft zum Klimawandel, seinen Ursachen, Folgen und möglichen Gegenmaßnahmen darstellen. Diese Berichte, die einen Umfang von tausenden von Seiten haben, werden von Hunderten von Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt erarbeitet und von den Regierungen begutachtet und anerkannt. Sie erhalten jedoch nur eine kürzere Zusammenfassung, die etwa 40 Seiten lang ist, und die wichtigsten Ergebnisse und Schlußfolgerungen enthält.
Der Weltklimarat gibt als ein unabhängiges Gremium jedoch keine politischen Empfehlungen. Er stellt lediglich wissenschaftliche Informationen bereitstellt. Dennoch hat er einen großen Einfluss auf die internationale Klimapolitik, da er die wissenschaftliche Grundlage für die Verhandlungen im Rahmen der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) liefert.
Die Wissenschaftler im Weltklimarat sind sich nicht immer in allen Details einig, aber sie haben einen hohen Grad an Konsens über die grundlegenden Fakten und Erkenntnisse zum Klimawandel. Der Weltklimarat verwendet in seinen Berichten eine Sprache, die die Unsicherheit und den Vertrauensgrad der Aussagen widerspiegelt. Zum Beispiel bedeutet “sehr wahrscheinlich” eine Wahrscheinlichkeit von mindestens 90%, während “wahrscheinlich” eine Wahrscheinlichkeit von mindestens 66% bedeutet. Er zeigt auch verschiedene Szenarien für die mögliche Zukunft des Klimas auf, die auf unterschiedlichen Annahmen über die gesellschaftliche Entwicklung und die Treibhausgasemissionen basieren. Diese Szenarien sollen die Bandbreite der möglichen Folgen und Handlungsoptionen aufzeigen, aber keine Vorhersagen oder Empfehlungen darstellen.
Allerdings hat sich der aktuelle Weltklimarat-Chef Jim Skea, der im Juli 2023 zum Vorsitzenden der Arbeitsgruppe III (Maßnahmen gegen den Klimawandel) gewählt wurde, kritisch zu Untergangszenarien und Klima-Panik geäußert. Er sagte, dass solche Szenarien nicht hilfreich seien, um die Menschen zum Handeln zu motivieren, und dass der Weltklimarat eine positive und konstruktive Botschaft vermitteln müsse. Er betonte, dass es noch möglich sei, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, wenn alle Akteure auf allen Ebenen zusammenarbeiten würden. Auch forderte er eine bessere Kommunikation über die Vorteile und Chancen einer klimafreundlichen Transformation der Gesellschaft und Wirtschaft. Er sagte: „Wir müssen zeigen, dass jeder etwas tun kann, dass es nicht nur um Verzicht geht, sondern auch um neue Möglichkeiten.“
Der Weltklimarat hat fünf mögliche Szenarien für die Zukunft des Klimas ausgewählt, die auf unterschiedlichen Annahmen über die gesellschaftliche Entwicklung und die Treibhausgasemissionen basieren. Die Szenarien sind:
- SSP1-1,9: Ein relativ optimistisches Szenario, in dem die Welt eine nachhaltige und gerechte Entwicklung anstrebt, die Emissionen schnell reduziert und das 1,5-Grad-Ziel erreicht.
- SSP1-2,6: Ein ähnliches Szenario wie SSP1-1,9, aber mit etwas höheren Emissionen und einer geringeren Wahrscheinlichkeit, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
- SSP2-4,5: Ein moderates Szenario, in dem die Welt eine mittlere Entwicklung verfolgt, die Emissionen langsamer reduziert und das 2-Grad-Ziel verfehlt.
- SSP3-7,0: Eine düstere Zukunftsvision, in der die Welt eine ungleiche und konfliktreiche Entwicklung erlebt, die Emissionen stark ansteigen und das Klima sich um mehr als 3 Grad erwärmt.
- SSP5-8,5: Ein absurdes Szenario, in dem die Welt eine materialistische und wachstumsorientierte Entwicklung verfolgt, die Emissionen explodieren und das Klima sich um mehr als 4 Grad erwärmt.
Diese Szenarien sollen die Bandbreite der möglichen Folgen und Handlungsoptionen aufzeigen, aber keine Vorhersagen oder Empfehlungen darstellen. Sie haben auch Auswirkungen auf andere Aspekte des Klimasystems, wie den Meeresspiegelanstieg oder die Ozeanversauerung.
Nehmen wir als Beispiel das Szenario SSP2-4,5. Es beschreibt eine moderate Entwicklung, in der die Welt weder besonders nachhaltig noch besonders ungleich ist, aber die Emissionen nicht ausreichend reduziert werden, um das 2-Grad-Ziel zu erreichen. Folgende negative Auswirkungen würde dieses Szenario zur Folge haben…
- Eine Erwärmung von etwa 2,7 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts, die zu mehr Extremwetterereignissen, Dürren, Hitzewellen und Waldbränden führt.
- Ein Meeresspiegelanstieg von etwa 50 Zentimetern bis zum Ende des Jahrhunderts, der zu mehr Küstenerosion, Überschwemmungen und Salzwassereinbruch führt.
- Eine Abnahme der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen, die zu mehr Artensterben, Lebensraumverlust und Nahrungsmittelunsicherheit führt.
- Eine Zunahme der sozialen Ungleichheit und der gesundheitlichen Risiken, die zu mehr Armut, Migration, Konflikten und Krankheiten führt.
Diese Auswirkungen können jedoch durch Anpassungsmaßnahmen gemildert werden, wie zum Beispiel den Ausbau des Hochwasserschutzes, die Förderung der erneuerbaren Energien, die Erhaltung der natürlichen Ressourcen und die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit.