Trump und Venezuela – Öl, Macht und geopolitische Schatten

Öl als Schlüssel
Für Donald Trump ist Venezuela vor allem ein Energiethema. Kein anderes Land verfügt über so große Erdölreserven, und kein anderes Land verbindet diese Ressource so eng mit politischer Instabilität. Trump hat die Tür für Chevron wieder geöffnet, damit US-Unternehmen dort Öl fördern können – allerdings unter strengen Bedingungen, die verhindern sollen, dass Nicolás Maduro direkt profitiert. Für Trump ist das ein klassischer Deal: Amerika sichert sich Energie, ohne dem „falschen Regime“ Geld in die Kassen zu spülen.
Kampf gegen Drogen und Migration
Doch es geht nicht nur ums Öl. Trump sieht in Venezuela einen zentralen Knotenpunkt des Drogenhandels, der bis in die USA reicht. Mit militärischer Härte – etwa durch das Entsenden von Kriegsschiffen in die Karibik – will er zeigen, dass er Kartelle direkt an ihrer Quelle treffen kann. Gleichzeitig ist Venezuela eine treibende Kraft hinter den großen Flüchtlingsbewegungen in Lateinamerika. Für Trump fügt sich das nahtlos in seine Politik ein, Migration als Sicherheitsbedrohung darzustellen und zu bekämpfen.
Russland im Hintergrund
Putin spielt in diesem Bild nur eine Nebenrolle, aber eine symbolträchtige. Russland stützt Maduro politisch und militärisch, was Venezuela automatisch zu einem geopolitischen Spielfeld macht. Für Trump ist jeder Druck auf Caracas damit auch ein Schlag gegen Moskaus Einfluss in der westlichen Hemisphäre. Selbst wenn Venezuela nicht auf der Tagesordnung internationaler Gipfel steht, bleibt es als Schattenthema präsent.
Trump geopolitisches Puzzle
In Trumps Weltsicht ist Venezuela mehr als ein Krisenstaat. Es ist ein Hebel, mit dem er gleich mehrere Ziele verfolgt: billige Energie für die USA, ein härteres Vorgehen gegen Drogenhandel, die Kontrolle von Migrationsströmen und das Zurückdrängen von Russlands Einfluss. Dieses Zusammenspiel macht Venezuela zu einem Brennpunkt seiner Außenpolitik – nicht wegen spektakulärer Verhandlungen auf Weltbühnen, sondern wegen der direkten Verbindung zwischen Caracas und Washingtons Kerninteressen.