Wie lange hält Trump dem Druck der Epstein-Affäre noch stand?

Wie lange hält Trump dem Druck der Epstein-Affäre noch stand?

Donald Trump galt lange als politisches Phänomen, das selbst den größten Skandalen trotzen konnte. Doch die jüngsten Entwicklungen rund um die Epstein-Affäre scheinen ihn nun in eine Krise zu stürzen, die sich nicht so einfach abschütteln lässt. Ein angeblicher Geburtstagsbrief an Jeffrey Epstein, versehen mit einer nackten Skizze, hat eine neue Debatte entfacht. Trump spricht von Fälschung und droht mit juristischen Schritten. Doch der öffentliche Schaden ist längst angerichtet – und diesmal trifft es ihn nicht nur von außen.

Selbst innerhalb des einst so geschlossenen MAGA-Lagers wächst die Verunsicherung. Ehemalige Vertraute und Unterstützer zeigen sich irritiert, manche gar enttäuscht. Die versprochenen Enthüllungen, auf die viele warteten, blieben aus. Stattdessen regiert das Schweigen – und das Misstrauen wächst. Was Trump bislang durch seine mediale Überlegenheit und ein nahezu instinktives Gespür für Stimmungen ausgleichen konnte, scheint nun ins Stocken zu geraten. Medien, die ihn früher hofierten oder zumindest kalkuliert ignorierten, setzen ihn zunehmend unter Druck. Das Bild eines Mannes, der seine Kontrolle über die Narrative verloren hat, wird immer deutlicher.

Auch in der Bevölkerung beginnt sich die Stimmung zu verschieben. Umfragen zeigen, dass ein signifikanter Teil der Wählerschaft den Umgang Trumps mit der Affäre ablehnt. Besonders beunruhigend für den Ex-Präsidenten: Selbst unter Republikanern mehrt sich die Skepsis. Was einst als unerschütterliches Vertrauen galt, wirkt plötzlich brüchig. Die Erzählung vom kompromisslosen Anführer, der das Establishment das Fürchten lehrt, verblasst angesichts der Vorwürfe, Vertuschungen begünstigt oder gar aktiv betrieben zu haben.

Trump ist angeschlagen, aber nicht besiegt. Noch kann er sich auf einen loyalen Kern verlassen. Doch die Dynamik spricht gegen ihn. Die kritischen Stimmen werden lauter, die Enthüllungen nehmen kein Ende, und die politische Konkurrenz beginnt, seine Schwäche auszunutzen. Ob er sich davon erholt oder nicht, hängt nun davon ab, ob es ihm gelingt, das Thema aus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu verdrängen oder wenigstens zu relativieren. Doch mit jedem Tag, an dem neue Details ans Licht kommen, wird dieses Ziel schwerer zu erreichen.

Es bleibt ungewiss, wie lange Trump sich noch wird halten können. Klar ist nur: Die Epstein-Affäre hat sein politisches Fundament erschüttert. Sollte sie weiter an Fahrt aufnehmen, könnte sie sich als jener Skandal erweisen, den selbst Donald Trump nicht mehr übersteht.

Mark Petersen