Midterms in den USA: Warum Donald Trump sie nicht verhindern kann
Die sogenannten Midterms gehören fest zum politischen Kalender der Vereinigten Staaten. Alle zwei Jahre stellen sie die Machtverhältnisse im Kongress auf den Prüfstand – und mitten in einer Präsidentschaft gelten sie als Stimmungstest für den amtierenden Präsidenten. Auch Donald Trump, der 2024 ins Weiße Haus zurückkehrte, muss sich dem stellen. Doch wie groß ist ihre Bedeutung für ihn, und könnte er sie überhaupt beeinflussen?
Was sind die Midterms
Die Midterm Elections finden immer zwei Jahre nach Beginn einer Präsidentschaft statt. Gewählt wird das gesamte Repräsentantenhaus mit seinen 435 Sitzen sowie rund ein Drittel des Senats. Dazu kommen Gouverneure, Parlamente der Bundesstaaten und zahlreiche lokale Ämter.
Die Midterms sind damit weit mehr als ein Routinevorgang. Sie entscheiden, ob der Präsident mit seiner Partei handlungsfähig bleibt oder ob die politische Opposition die Oberhand gewinnt. Verlieren die Republikaner Sitze, drohen Donald Trump in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit blockierte Gesetzesinitiativen und schwierige Personalentscheidungen.
Trump und die Midterms 2026
Für Trump sind die kommenden Wahlen ein Schlüsselmoment. Zwar steht er selbst nicht auf dem Stimmzettel, doch sein politisches Schicksal ist eng mit dem Abschneiden der Republikaner verknüpft. Gelingt es seinen Kandidaten, die Mehrheiten zu verteidigen oder auszubauen, kann er das als Beweis seiner Stärke verkaufen. Verluste hingegen würden seinen Handlungsspielraum drastisch einschränken – und seiner Rolle als dominierende Figur in der Partei einen Dämpfer verpassen.
Kann Trump die Midterms verhindern?
Die klare Antwort lautet: Nein.
Die Midterms sind in der US-Verfassung und in den Gesetzen der Bundesstaaten fest verankert. Ein Präsident hat keinerlei Befugnis, diese Wahlen abzuschaffen oder auszusetzen. Selbst im Fall einer nationalen Krise wäre höchstens eine Verschiebung einzelner Wahltermine denkbar – eine komplette Absage ist ausgeschlossen.
Was Trump dennoch tun kann
Statt die Wahlen zu verhindern, konzentriert sich Trump auf das, was ihm am besten liegt: Wahlkampf.
- Er unterstützt gezielt Kandidaten, die ihm persönlich loyal sind.
- Er attackiert innerparteiliche Gegner, um seine Kontrolle über die Republikaner zu sichern.
- Und er nutzt seine enorme Medienpräsenz, um die Midterms als Referendum über seine Politik darzustellen.
Damit bleibt er zwar an den festen Regeln der Demokratie gebunden, aber er setzt alles daran, das Spielfeld zu seinen Gunsten zu gestalten.
Die Midterms sind ein unausweichlicher Prüfstein für jede US-Präsidentschaft – auch für Donald Trump. Er kann sie nicht verhindern, nicht abschaffen und nicht umgehen. Aber er weiß, dass sie über den Erfolg seiner zweiten Amtszeit entscheiden werden. Für ihn geht es 2026 weniger um die Frage ob die Midterms stattfinden, sondern darum, wie er sie für sich gewinnen kann.
