Wie Donald Trumps Airline spektakulär abhob – und abstürzte

Als Donald Trump Ende der 1980er Jahre in den Luftraum vordrang, schien der Himmel keine Grenzen zu kennen. Mit dem Kauf der Shuttle-Sparte von Eastern Air Lines im Oktober 1988 für rund 365 Millionen US-Dollar betrat er die Bühne der Luftfahrtbranche – und tat es, wie gewohnt, in großem Stil. Die neue Fluggesellschaft bekam den Namen Trump Shuttle und nahm am 8. Juni 1989 ihren Betrieb auf. Die Flüge verbanden im Halbstundentakt die Metropolen New York, Washington D.C. und Boston.
Die Maschinen – allesamt Boeing 727 – wurden im typischen Trump-Stil umgestaltet: goldfarbene Armaturen, verchromte Sicherheitsgurte, Holzfurnier, und das berühmte Trump-Logo prangte groß auf dem Rumpf. Auch das Servicekonzept zielte auf Exklusivität – kostenlose Snacks, Getränke und eine elegante Markeninszenierung, die Businessreisende begeistern sollte. Tatsächlich erreichte Trump Shuttle zeitweise einen Marktanteil von 40 bis 50 Prozent.
Doch der Glanz trog. Schon kurz nach dem Start geriet das Unternehmen unter Druck. Die wirtschaftliche Rezession zu Beginn der 1990er Jahre, steigende Treibstoffkosten infolge des Golfkriegs und sinkende Passagierzahlen belasteten die junge Airline massiv. Hinzu kam eine erdrückende Schuldenlast – Trump hatte persönlich für Kredite in Höhe von 135 Millionen US-Dollar gebürgt.
1990 war der Punkt erreicht, an dem die Rückzahlung der Schulden nicht mehr möglich war. Die Banken übernahmen die Kontrolle über Trump Shuttle, Trumps direkter Einfluss war damit beendet. Verhandlungen mit potenziellen Käufern wie Northwest Airlines scheiterten. Schließlich übernahm USAir im Dezember 1991 den operativen Betrieb. Am 7. April 1992 wurde Trump Shuttle in die neue Gesellschaft Shuttle, Inc. überführt und firmierte fortan als USAir Shuttle. Die Marke Trump war aus der Luft verschwunden. 1997 ging die Airline vollständig in US Airways über.
Die Geschichte von Trump Shuttle ist ein Beispiel dafür, wie Vision, Eitelkeit und wirtschaftliche Realität in der Luftfahrtbranche aufeinanderprallen können – und wie schnell ein luxuriöser Höhenflug in eine harte Bruchlandung münden kann.